Hans Dieter Huber
Architektur im WWW
(erschienen in: Kunstchronik. Monatsschrift für
Kunstwissenschaft, Museumswesen und Denkmalspflege, Jg. 50, Heft 9/10,
September/Oktober 1997, S.564-565)
Über Architektur im WWW auf einer Seite zu schreiben, mutet wie
ein Ding der Unmöglichkeit an. Denn schon die Eingabe von "architecture"
bei Altavista ergibt 1.507410 Dokumente. Umso mehr ist eine sinnvoll kommentierte
Selektion aus dem "information overload" notwendiger als auf anderen
Gebieten. Wichtige Einstiegsseiten und Übersichtslisten stellen ARCHiNET
(http://www.archinet.de), PAIRC (Planning
and Architecture Internet Research Center von Dan Tasman; State University
of New York at Buffalo; http://www.arch.buffalo.edu/pairc/),
Death by Architecture von Mario Cipresso (http://architect.simplenet.com/links.html)
und Jeffrew Howes umfangreiche Linksammlung zur Architektur (http://www.bc.edu/bc_org/avp/cas/fnart/archweb.html)
bereit.
Da sich Architektur sich in die verschiedensten Fachgebiete, wie CAD-Kurse,
Baufirmen, Stadtplanung, Landschaftsarchitektur, öffentliche Transportsysteme,
usw. verzweigt, soll der heutige Überblick sich vor allem mit Sites
befassen, die für den Kunsthistoriker interessant sein könnten.
Dieses Angebot kann man in Hochschulen, Architekturzentren, Online-Publikationen,
einzelne Architekten und ihre Werke, Architekturdatenbanken, digitale Bildarchive
sowie einzelne Gebäude, Architekturführer und Live-Cam-Views untergliedern.
Eine gute Liste mit Architektur-Hochschulen in Deutschland, Östereich
und Schweiz findet man bei ARCHiNET (http://www.archinet.de/a-uni-p.htm)
Als Architekturzentren sind besonders das Canadian Centre for Architecture
in Montreal (http://cca.qc.ca), das Deutsche
Architekturzentrum in Berlin (http://www.daz.de)
und das Niederländische Architekturinstitut, Rotterdam (http://www.nai.nl/nai_eng.html)
zu nennen. Die Homepage des American Institute for Architecture (http://www.aia.org) ist dagegen unübersichtlich
und für Kunsthistoriker weitgehend unbrauchbar. Die Zentren enthalten
Informationen über Programme, Ausstellungen, Projekte und Personen.
An speziellen Online-Publikationen seien die Zeitschrift "Architronic.
The Electric Journal of Architecture" (http://arcs4.saed.kent.edu/Architronic),
die seit Dezember 1992 im Netz ist, also einer der ersten Pioniere des WWW
gewesen sein muss sowie die deutschsprachige Zeitschrift ARCHiNET (seit
1.9.95, http://www.archinet.de), die
wertvolle Informationen für den deutschsprachigen Raum enthält.
Etwas schwerer findet man die mehrsprachige Zeitschrift "Wolkenkuckucksheim"
des FB Architektur an der BTU Cottbus (http://www.theo.tu-cottbus.de/wolke/wolke_1.html)
Drei Beispiele zeitgenössischer Architekten mögen für
die Frage genügen, wie sich zeitgenössische Architekten im WWW
präsentieren: Sir Norman Foster (http://www.archinet.co.uk/fosterandpartners/main.html),
Sir Richard Rogers (http://www.richardrogers.co.uk/)
und Richard Meier (http://www.RichardMeier.com/)
Eine Liste prominenter Architekten findet man ferner bei ARCHiNET (http://www.archinet.de/a-prommi.htm)
sowie bei PAIRC (http://www.arch.buffalo.edu/cgi-bin/pairc/archtcts)
Die Architekturdatenbank SPIRO, Berkeley (http://www.mip.berkeley.edu/query_forms/browse_spiro_form.html)
bietet eine durchsuchbare Datenbank mit über 200.000 Abbildungen überwiegend
zu amerikanischer Architektur an. Die umfangreiche, professionell gemachte
Site über New Yorker Wolkenkratzer (http://www.geocities.com/CapeCanaveral/3366/nyc.html)
ist mit einem gutem Index sowie mit chronologischer und alphabetischer Gliederung
ausgestattet. Jeffrew Howes Bildarchiv zur amerikanischen Architektur ist
historisch gegliedert und daher relativ gut brauchbar (http://www.bc.edu/bc_org/avp/cas/fnart/fa267/)
Das Getty Center hält eine Datenbank zur Architekturgeschichte bereit:
den Avery Index to Architectural Periodicals, der für die Jahrgänge
1974-1994 online durchsuchbar ist. (http://www.ahip.getty.edu/aka/aka_form_pub.html)
Eine Spezialität, die auch für Kunsthistoriker interessant
ist, sind die zahlreichen Architekturführer verschiedener Städte
wie Dublin (http://www.archeire.com/archdublin/index.html),
Boston, Köln, München (sehr aufwendige Graphik, lange Ladezeiten;
http://vogon.caad.arch.tu-muenchen.de/m/)
Dortmund, Karlsruhe, Linz, Münster, Zürich oder der IBA Emscher
Park. (Übersicht bei ARCHiNET: http://www.archinet.de/a-neues.htm
und http://www.archinet.de/a-af.htm)
Live-Camera-Views aus Gebäuden und auf Plätze sind eine Spezialität
des WWW. Der Blick vom Empire State Building in New York (http://www.realtech.com/webcam/)
und der Blick auf den Potsdamer Platz in Berlin (http://cityscope.icf.de)
zu jeder Tages- und Nachtzeit können sogar als Wetterinformation genutzt
werden.
Ein Überblick über spezielle Architektursuchmaschinen wird
von Sleuth (http://www.isleuth.com/arch.html)
sowie von I-Explorer bereitgehalten (http://www.i-explorer.com/main.dll?data=c3s1)
Auch ADAM bietet eine kleine, aber fein kommentierte Suchmaschine zur Architektur
im WWW an. (http://adam.ac.uk/) Weitere
Literatur zum Thema: Gottfried Kerscher: Kleine Häuser, grobe Auflösungen.
Frankfurter Rundschau, 21.6.97 (elektronische Version unter: http://www.rz.uni-frankfurt.de/~kerscher/archhtml.html)
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